mit dem Monat Dezember beginnt wieder der Advent. Und wir wandern damit auf ein Fest zu.
Dass wir da auf dem Weg nach Bethlehem sind, versteht sich von selbst. Denn dort in Bethlehem ist vor über 2.000 Jahren Jesus Christus geboren – und das feiern wir am Ende der Adventszeit zu Weihnachten.
Doch mit einem Zitat des Theologen und Dichters Angelus Silesius (1624–1677) möchte ich den Blick auf den Advent ein wenig verschieben. Er schrieb: „Und wäre Christus tausendmal in Bethlehem geboren und nicht in dir: Du bliebest doch in alle Ewigkeit verloren.“ Das heißt: Weihnachten zu feiern als Erinnerungsfest an die Geburt Jesu, ist nur ein kleiner Teil des Festes. Denn Weihnachten geht es weniger um die Geburt Jesu in Bethlehem als um die Geburt Jesu in mir.
Was kann das bedeuten?
Dass mir Gott in meinem Leben so wichtig ist, wie es mir ein eigenes Kind ist oder wäre. Dass ich mir Zeit nehme. Dass ich mich um Gott kümmere. Dass seine Worte mir wichtig sind und ich danach zu leben versuche. Ich liebe ihn und ich lasse mich von ihm lieben. Ich vertraue ihm und ich vertraue mich ihm an.
Wenn Christus in mir zur Welt kommen soll, ist der Advent auch ein Weg zu mir selbst. Wie geht es mir? Liebe ich mich selbst? Nehme ich Rücksicht auf mich? Gebe ich den Dingen Zeit in meinem Leben, die mir wichtig sind und mich freuen? Diese Fragen, dieser Weg zu mir selbst, ist zugleich ein Weg zu Gott. Bei ihm kann ich Erfüllung finden, denn er möchte, dass ich das Leben habe und dass ich es in Fülle habe, wie es uns Jesus im Johannesevangelium verspricht.
Ich wünsche Ihnen segensreiche Adventswege zu sich selbst, zu Ihren Nächsten und zu Gott.
Pfarrerin Maria Ramsch
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