WORT AN DIE GEMEINDE

Liebe Gemeinde,

im Frühling von Hoffnung erzählen fällt leicht. Alles duftet nach Zukunft. Überall brechen Farben auf und das Grün der jungen Triebe berauscht die Augen. Leute sind wieder auf der Straße. Lachende Kinder lassen mich genauso aufhorchen wie das Summen der Bienen in der Forsythie. Das Leben bekommt eine neue Chance! Doch auch in dieser Zeit pausieren die Nöte nicht. Reicht dann der Blick auf das frische Grün, um die Hoffnung lebendig zu halten? Was ist, wenn eine Krankheit die Vogelstimmen übertönt? Genügt die Melodie der Amsel, wenn die Trauer meine Augen trübt? Die Welt steht Kopf und hat oft keinen Blick für die rosa Apfelblüten.
Doch welche Hoffnung kann mich tragen? Was antworte ich, wenn mich jemand danach fragt? Vielleicht sage ich Worte vom Vertrauen, die ich auswendig weiß. Vielleicht zitiere ich die „schönen“ Worte, die Generationen von Christen mir weitergegeben haben. Worte voller Hoffnung und Gottvertrauen. Aber die Worte wollen mit Leben erfüllt sein, wenn sie wirklich tragen sollen. Sie brauchen die Erfahrung und die Verbindung mit meiner Lebenswelt. Meine Auferstehungshoffnung erhält bei den vielfältigen Gottesdiensten als kleine Osterfeiern ihre Flügel. Mein Vertrauen auf Jesu Nähe schmecke ich im Abendmahl jedesmal ein Stück.
Im Frühling von der Hoffnung erzählen fällt mir leicht. Das Frühlingslicht wärmt mich und meine Seele. Die österliche Botschaft vom auferstandenen Christus stärkt mir den Rücken und nimmt mir Angst. Im November möchte ich aber auch Rede und Antwort stehen über die Hoffnung, die mich erfüllt! Und dort tragen Worte und Erfahrungen, die ich mit Gott erleben durfte – manchmal kaum wahrnehmbar und manchmal kräftig. Das schenke uns allen der barmherzige Gott.
Ihr Pfarrer Thomas Haenchen 

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